Sachverständiger Motorenschäden - Motorensachverständiger, Motorengutachter, Motorschaden Sachverständiger, Motorschaden Gutachter

Ingenieurbüro für Verbrennungsmotoren GmbH

öffentlich bestellter und vereidigter Motorensachverständiger-Dipl. - Ing. (FH) Jörg Schulz

Logo-Motoren Sachverständiger-Motoren Gutachter
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Ursachen Motorenschäden

Bei der Begutachtung von einem Motorschaden steht in der Regel die Ermittlung der Ausfallursache respektive die Verantwortlichkeit (Verursachers) im Vordergrund. Leider erzeugen Motorenschäden in der Regel einen hohen monetären Schaden und sind mit einem zeitlichen längeren Ausfall Ihres Fahrzeugs verbunden. Die Analyse der Schadensursache und die Ermittlung der Verantwortlichkeit ermöglicht Ihnen mit Hilfe, der für Sie erstellten juristisch verwertbaren Schadensdokumentation, Ihre Intessen durchzusetzen.

Zur Schadensermittlung wird der Motor in seine Bauteile respektive Baugruppen demontiert und befundet. Eventuell ist eine Analyse auch ohne eine Demontage des Motors oder mehrerer Baugruppen mit Hilfe eines Endoskops durch vorhandene Montageöffnungen des Motors wie zum Beispiel die Aufnahmebohrungen für die Zündkerzen respektive der Glühkerzen möglich.

Bei der Durchführung der einzelnen Untersuchungsschritte zur Schadenursachenfindung greifen ich und mein Team auf hochmoderne Laboreinrichtungen zurück. Auch kann eventuell mit Hilfe einer Betriebsstoffuntersuchung wie zum Beispiel die Analyse des Motorenschmieröls durch ein externes Labor die Schadernsursache ermittelt werden und eine Rückstellprobe wird dann im Rahmen der Beweissicherung asserviert. Sehr gute Ergebnisse hinsichtlich der Herleitung des Schadenshergang kann auch durch eine Motorenschmierölfilteranalyse erzielt werden.

Es gibt viele Ursachen die für einen Motorschaden verantwortlich sein können, wie zum Beispiel:
1. Fehlende oder falsche Betriebsstoffe

z. B. Schmierölmangel

Ein zu hoher aber auch ein zu niedriger Motorenschmierölstand können zu einer Schädigung des Motors führen. Bei einem zu hohen Ölstand in der Ölwanne können die Massenausgleichsgewichte der Kurbelwelle im innermotorischen Betrieb in den Ölsumpf eintauchen und erzeugen so einen Ölschaum. Diese Schaumbildung kann negative Auswirkungen auf den Katalysator sowie auf die Ölversorgung des Motors haben.

Ein zu niedriger Ölstand in der Ölwanne kann insbesondere bei Kurvenfahrten des Fahrzeugs dazu führen, dass die Schmierölversorgung bei einer Druckumlaufschmierung zusammenbricht und es zu einer adhäsiven Schädigung der Triebwerksteile kommt.
2. Falsche Betriebsstoffe  

z. B. Fehlbetankung-Benzin statt Dieselkraftstoff

Da das Einfüllrohr der Benzin-Zapfpistole an der Tankstelle einen geringeren Durchmesser als der Tankstutzen des Dieseltanks im Fahrzeug hat, ist eine Fehlbetankung durchaus möglich.

Auch wenn Sie nur ausversehen sehr geringe Mengen an falschem Kraftstoff getankt haben, sollte der Motor auf keinen Fall gestartet werden. Wurde der Dieselmotor noch nicht angelassen, kann es unter Umständen ausreichen, wenn das Benzin-Diesel-Gemisch aus dem Kraftstofftank durch die Werkstatt abgepumpt wird.

Wird erst während der Fahrt die Fehlbetankung bemerkt, sollte das Fahrzeug an einer geeigneten sicheren Stelle angehalten, der Motor abgestellt und die Werkstatt oder der Pannendienst angerufen werden. Wurde der Dieselmotor bereits gestartet und der kontaminierte Dieselkraftstoff durch die Pumpen in das Kraftstoffsystem gefördert, droht leider ein teurer Austausch der gesamten Komponenten des Einspritzsystems (Dieselhochdruckpumpe, Injektoren, Kraftstoffleitungen etc.).   Die möglichen Schäden an den Bauteilen respektive Baugruppen, wie zum Beispiel die Hochdruckpumpe und die Injektoren, werden durch eine Mangelschmierung generiert. Der “ölige“ Dieselkraftstoff verfügt im Gegensatz zum Benzin (Ottokraftstoff) über schmierende Eigenschaften.
3. Bedienungsfehler

z. B. Überdrehschaden

Es ist technisch durchaus möglich, dass man durch falsches Schalten des Getriebes die Drehzahl des Motors deutlich über das konstruktiv vorgesehene Maß überschreiten kann. Dadurch kommt es infolge der Massenträgheit zu einer Kollision der Ventile mit dem Kolbenboden und in der Regel zu schweren Motorschäden. Die Grenzdrehzahl eines Motors wird durch die Auslegung der Ventilfedern bestimmt.

Das untenstehende Bild zeigt einen Kolbenboden im Zylinderkurbelgehäuse nach der Demontage des Zylinderkopfs. Deutlich sichtbar ist der Abdruck (rot markiert) des Auslassventils in der linken Ventiltasche des Kolbenbodens.
4. Mangelhafte Reparatur

z. B. vorgeschädigten Zahnriemen der Motorsteuerung verbaut

Nicht nur durch eine hohe Temperatureinwirkung, eine fehlerhafte Montage oder Ermüdung kann die Lebensdauer eines Zahnriemens der mechanischen Motorsteuerung deutlich reduziert werden.  Es kommt leider immer wieder in der Werkstattpraxis vor, dass bereits vorgeschädigte Riemen verbaut werden. Der Grund ist die Lagerung in einer falschen Umverpackung oder eine nicht fachgerechte Handhabung bei der Montage.

Der Zahnriemen darf nicht knickt werden. Der maximal kleinste zulässige Radius entspricht dem der kleinsten Rolle im Riementrieb. Durch das Knicken werden die Zugstränge aus Glascord vorgeschädigt und erreichen Ihre projektierte Lebensdauer nicht mehr. Durch das Reißen des Zahnriemens kommt es in der Regel zu kapitalen Motorschäden.
5. Verschleiß

z. B. an einer Rolle eines Ventilstößels

Als Verschleiß wird nach der zurückgezogenen DIN 50320 der fortschreitende Materialverlust aus der Oberfläche eines festen Körpers bezeichnet, hervorgerufen durch mechanische Ursachen.

Umgangssprachlich kann mach auch vereinfachend sagen, der Verschleiß ist der Preis der Nutzung.

Das untenstehende Bild zeigt die Rolle eines Rollenstößels der mechanischen Motorsteuerung eines Traktors, der durch Verschleiß (erhöhte Hertzsche Pressung) geschädigt worden ist und somit zum Ausfall des Dieselmotors geführt hat.
6. Materialfehler

z. B. Gussfehler Kolben

Aufgrund der heute sehr guten Qualitätssicherung der Produktion bei den OEM-Herstellern (Erstausrüstern) kommen Motorschäden bedingt durch Materialfehler respektive Herstellungsfehler äußert selten vor. Hier dient als Beispiel eine von meinem Labor untersuchte Lunkerbildung beim Gießen in einem Kolben. Dieser Werkstofffehler erzeugte eine Serie von schweren Motorschäden mit Blockdurchschlägen.
7. Sabotage

z. B. Benzinkontamination im Motorenschmieröl

Sabotage kann bei Kraftfahrzeugen bedingt durch die verschlossene Motorhaube eher nicht geschehen. Aber bei Motorrädern, Baufahrzeugen und ähnlichen Gerät ist eine Sabotage durchaus möglich. Bedingt durch die deutlich reduzierte Schmierwirkung des Öl-Benzin-Gemisches kommt es bei dem Betrieb des Motors relativ schnell zu adhäsiven Schädigungen an den Triebwerksteilen.

Impressum  Datenschutz © Copyright 2024-Ingenieurbüro für Verbrennungsmotoren GmbH- Dipl-Ing. (FH) Jörg Schulz    
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü