In meiner beruflichen Praxis werde ich immer wieder damit konfrontiert, dass viele stolze Autobesitzer ihr Kühlsystem mit 100 % Frostschutzkonzentrat (Gefrierschutzmittel) befüllen, statt mit dem vom Hersteller vorgegebenen Mischungsverhältnis. Die Ermittelung des Gefrierpunkts des Kühlmittels im Kühlsystems des Motors kann mit einem Handrefraktometer mit einem Skalendesign für den Kfz-Bereich erfolgen.
Das Mischungsverhältnis von Kühlmittelkonzentrat/Wasser liegt in der Regel zwischen 40%/60% und 60%/40% (Herstellervorgaben beachten). Wenn der "Mischer" gefragt wird, warum er abweichend von seiner Betriebsanleitung für das Fahrzeug handelt, bekommt man häufig zur Antwort " Er möchte seinem Motor etwas Gutes tun"
Doch wie so oft im Leben hilft viel leider nicht immer viel. Denn leider fällt bei einem Mischungsverhältnis von ca. 58 % der Frostschutz der Kühlerflüssigkeit wieder ab und bei tiefen Außentemperaturen drohen empfindliche Frostschäden am Motor. Außerdem hat der reine Frostschutz im Kühlsystem eine reduzierte Siedetemperatur und eine schlechte Wärmeleitfähigkeit. Also auch bei hohen Betriebstemperaturen des Motors droht Ungemach.
Auch ein Befüllen des Kühlsystems im Sommer mit reinem Leitungswasser ist wenig empfehlenswert. Dem Frostschutzkonzentrat sind diverse Additive zugemischt, die das Kühlsystem vor Überhitzung und Korrosion schützen. Da sich diese Additive "verbrauchen", muss die Kühlflüssigkeit nach Herstellervorgabe regelmäßig ausgetauscht werden.